Farmstay - Australien - Johanna

Johannas Abenteuer wurde zu ihrem Zuhause!

Farmstay auf einer Pferdefarm in Australien

Mein Abenteuer wurde zu meinem Zuhause

Meine Reise ins Abenteuer auf die andere Seite der Welt begann Ende August, nachdem ich ein paar Wochen zuvor mein Abitur bestanden habe. Ich bin Anfang September nach einem langen Flug von Hamburg über Zürich und Singapur in Sydney angekommen und habe dort mein 3-Day Arrival Package wahrgenommen. Ich habe meine Zeit im WakeUp Central verbracht. Das Hostel wird von vielen Organisationen für die Ankunft junger Reisender gewählt, weshalb es einfach ist durch die vielen Hostel Aktivitäten, wie die Stadtführung oder den BeachWalk, Neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe das Angebot der Stadtführung wahrgenommen und dabei eine Freundin fürs Leben kennengelernt. Da man gemeinsam in ein Neues und Ähnliches Abenteuer startet, ist das von Anfang an ein engeres Verhältnis, weil man sich gegenseitig nachvollziehen und unterstützen kann.

Ich habe mich bei meinen Überlegungen über mein GapYear für Australien entschieden um dort bei gutem Wetter mein Farmstay auf einer Pferdefarm zu absolvieren. Ich reite seitdem ich klein bin und konnte mir das Leben auf einer Pferdefarm auf der anderen Seite der Welt daher sehr gut vorstellen. Ich war mir von Anfang an bewusst, dass ich nicht für Geld, sondern für Kost und Logie arbeiten werden oder wie ich es gerne nenne, für die Erfahrung und fürs Leben!

Ich habe erst ziemlich kurzfristig erfahren, auf welche Farm ich kommen werde, weshalb ich mich ohne viele Informationen auf wen ich dort treffen werde, auf den Weg gemacht habe. Ich bin von Sydney nach Brisbane geflogen und wurde dort von meiner Gastfamilie abgeholt. Es war ungefähr eine einstündige Autofahrt, in der wir uns über mich und die Familie, sowie das Farmleben unterhalten haben. Wir hatten von Anfang an ein gutes Verhältnis und ich war sehr aufgeregt die beiden kleinen Jungs (1 1/2 und 3 Jahre alt) kennenzulernen, da ich die kommenden Monate mit denen zusammen leben werde. Direkt am Anfang wurde mir dann die 50 Hektar große Pferdefarm gezeigt und ich konnte direkt mithelfen die Pferde fertig zu machen. Ich wurde in die Farmarbeit eingebunden und war direkt Teil des Teams.

Mein Leben auf der Farm differenziert sich sehr zu einem gewöhnlichen Farmstay, wie es viele andere erleben. Ich war keine Aushilfe als Farmarbeiter, sondern ich war Teil der Familie und ich habe bei der Arbeit unterstützt, wo ich nur konnte. Es war eine Mischung aus allem. Ich habe mit den Pferden gearbeitet als auch im Haushalt geholfen und auf die Kinder aufgepasst. Kein Tag war wie der andere und ich hatte keine Aufgabenliste, die ich täglich abarbeiten musste. Wenn ich meine Tage zusammenfassen müsste, dann waren meine Aufgaben, die Ställe auszumisten, wenn sie belegt waren. Das Gelände zu pflegen, Gartenarbeit, Zäune reparieren, Sprünge streichen, Turniervorbereitungen, Turnier-Trottel, Tränkenkontrolle und das sauber halten der Paddocks, Pferde füttern und das Futter vorbereiten, Pferde zum Reiten vorbereiten, selber Reiten, Pferde beim Schmied und Tierarzt betreuen, Jungpferde einarbeiten, Pferde zu transportieren und auf die Kinder aufzupassen. Meine Gastfamilie ist sehr leidenschaftlich in ihrer Arbeit, weshalb es auf einer Farm selbstverständlich kein Wochenende in dem Sinne gibt, wie viele es gewöhnt sind. Ich habe 24/7 gearbeitet aber ich hatte jederzeit die Möglichkeit an mein Handy zu gehen oder Pausen zu machen. Es gab auch viele Tage, wo wir nur Zeit mit den Kindern verbracht haben, wo wir Ausflüge unternommen haben oder wo wir für ein paar Tage in einem Kurzurlaub gefahren sind. Ich habe während meines Aufenthaltes vergessen, dass es nur ein Leben auf Zeit ist. Die Zeit verging viel zu schnell! Die beiden Jungs sind mir dabei so wichtig geworden und mit meinem Glück, dass ich selber reiten durfte (was keine Voraussetzung beim Farmstay ist), ist mir der Abschied sehr schwer gefallen.

Ich weiß mein Glück mit der Familie und der Farm sehr zu schätzen und bin dankbar sagen zu können, dass ich die Beste Zeit meines Lebens dort verbracht habe. Ich habe Freunde und eine zweite Familie fürs Leben gefunden und einen Ort, an den ich immer zurückkehren kann. Ich befinde mich derzeit auf meiner Reise durch Australien um das gesamte Land kennenzulernen aber ich werde in ein paar Wochen zurückkehren und für weitere drei Monate dort helfen.

Ich würde das Farmstay immer wieder machen und jedem ans Herz legen diese oder eine andere Form von Freiwilligenarbeit im Ausland zu absolvieren, weil es für einen persönlich viel mehr Wert ist am Ende des Tages zu sehen, was man geschafft hat, sich daran zu erfreuen, dass man anderen bei der Arbeit geholfen und unterstützt hat und die Erfahrung mitzunehmen, das lokale Farmleben kennenzulernen als Geld in der Hand zu halten. Ich lebe mein Leben im Moment und habe die richtige Entscheidung für mich getroffen dieses Abenteuer einzugehen!

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